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Was Weiblichkeit bedeutet - was Weiblichkeit nicht bedeutet


Rein biologisch gesehen, ist die Abgrenzung zwischen männlich und weiblich klar zu ziehen. Beim äußeren Erscheinungsbild war im letzten Jahrhundert in unseren Breitenkreisen die Unterscheidung auch klar erkennbar: Die Männer trugen kurze Haare, die Frauen lange, die Männer Hosen und die Frauen Kleider. Mittlerweile sind diese geschlechterspezifischen Merkmale bei der Kleidung und der Frisur nicht mehr so klar definiert, zum Glück, so sind die Ausdrucksmöglichkeiten im Äußeren mannigfaltig geworden.


Die Äußerlichkeiten sind Ausdruck des Inneren. Wie schaut es mit der inneren Unterscheidung zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen aus?

Bedeutet weiblich zu sein, sich nur im Rahmen des angenehmen und in weniger fordernden Bereichen zu bewegen? Also z.B. keine Sportarten zu betreiben, die körperlich anstrengend oder gefährlich sein könnten? Bedeutet weiblich zu sein, sich darauf zu fokussieren, dem äußeren Schönheitsideal zu entsprechen und entsprechend auch den Körper zu formen? Ein Handtäschchen zu tragen und immer freundlich zu lächeln? Kinder zu bekommen und sich für ihr Wohl einzusetzen?

Bedeutet männlich zu sein, als erster ins Ziel zu kommen? Bier zu trinken und schmutzige Witze zu reißen?


Es gibt viele Klischees, die dem Männlichen oder dem Weiblichen zugeordnet sind, die auch noch stark in unseren Köpfen verankert sind. Aber wie bei allen Urteilen, führen sie uns nicht zu einer Wahrheit, die uns wachsen lässt, sondern zu einer Vereinfachung der Tatsachen, die die Trennung zwischen Frau und Mann noch mehr verstärkt. Deswegen möchte ich mich auch nicht auf dieser Ebene weiterbewegen, sondern vielmehr auf die energetische Ebene wechseln, weil ich das Feld für neue Gedanken und Ideen öffnen möchte.


Wie ich vorhin schon erwähnt habe, die innere Haltung bestimmt die äußere Wirkung. Eine schöne teure Handtasche kann aus der inneren Haltung, „schau her, wie vermögend ich bin und um wie viel ich besser bin als Du“ (= gewinnstrebend, vergleichend also Yang) oder auch mit der Einstellung „ich liebe diese Energie dieses Design und ich liebe wertvolle Arbeit, die mich schmückt und nährt“ (= schöpferisch, wertschätzend also Yin) getragen werden. Also geht es hier immer darum, was hinter der äußeren Erscheinungsform steht.


Welche Energien sind weiblich und welche männlich?  Was ist dem Yin und was dem Yang zugeordnet? Kann man nur weiblich oder nur männlich sein? Wie drückt sich Yin bzw. Yang im Außen aus?

Beispiele für die Zuordnung zu den männlichen Energien sind sich messen, Erfolgsorientierung, Effizienz, Nüchternheit, Schnelligkeit.

Beispiele für die Zuordnung zur weiblichen Energie sind Verbundenheit, Schöpfertum, Gefühlsorientiertheit, im Gleichklang sein, Langsamkeit.

Ich habe diese Beispiele für männliche und weibliche Energien gewählt, weil sich daraus viele Situationen entwickeln, die einer befruchtenden Begegnung zwischen Mann und Frau im Weg stehen. Zum Beispiel führt der Wunsch nach Verbundenheit bei Frauen leicht dazu, dass sie sich zu stark an ihr Umfeld anpassen und dadurch auf ihre Bedürfnisse vergessen, sie erschöpfen sich dadurch und sind oft enttäuscht, weil ihre Bemühungen nicht gesehen werden und ihre aufopfernde Haltung nicht gewürdigt wird. Ebenso bei den männlichen Energien: hier verfällt der Mann nur allzu leicht darauf, dass er seine Zielorientierung dazu verwendet, um sich von Herausforderungen persönlicher Natur abzulenken. Hat in der Steinzeit der Mann versucht ein Mammut zu erlegen, da war es von großer Wichtigkeit, dass er sich von seinem Gefühlsleben abkoppeln und seine Energie für die Jagd zu 100% einsetzen konnte. Aber wenn der Mann diese Tugend falsch einsetzt und sie dazu nutzt, um Themen, die herausfordernd sind, damit zu übergehen, dann verpasst er eine Gelegenheit innerlich zu wachsen und eventuell auch seiner Partnerin zu begegnen und gemeinsam an der Beziehung zu wachsen.

Oft entstehen, daraus diese klassischen Pattsituationen zwischen Mann und Frau. Er sieht sie oft als umständlich und zu emotional und sie sieht ihn als grob und unsensibel. Was leider bei all diesen Problemen übersehen wird ist, dass jeder gerne für die Ursache seiner Probleme die Schuld im Anderen sieht. Anstatt, dass jeder sich ehrlich fragt, was er dazu beitragen kann, dass jeder sich wohler in seiner Haut fühlt.


Ich finde, dass das Yin & Yang Zeichen ein wunderbares Symbol für die Synergie des Weiblichen und Männlichen darstellt, dass dann alles rund wird, wenn wir Frauen in unserer Weite und Verankerung in unserem Schöpfertum auch eine Struktur und eine Ausrichtung leben, damit wir uns nicht in uns verlieren. Ebenso gilt für die Männer, dass sie in ihrer Ausrichtung und ihrer Strukturiertheit einen Anteil von Offenheit und schöpferischem Denken behalten, der sie darin unterstützt in all ihrem Streben nicht den Zugang zur Liebe zu verlieren, um nicht zu übersehen, dass es noch mehr als Wertschöpfung und Optimierungsmöglichkeiten gibt.


Wie wir am Beispiel des Yin & Yang Zeichens sehen, ist im weißen Feld, dem Yang, ein schwarzer Punkt und umgekehrt. Diese Gegensätzlichkeit soll uns daran erinnern, dass wir eben beides brauchen, wir als Frauen neben unserer Weiblichkeit eine Prise männliche Energie und die Männer neben ihrer männlichen Energie eine Prise weibliche Energie.

Nur, was jetzt eigentlich die weibliche Energie ist, diese Frage ist sehr vielschichtig und daher auch schwierig zu beantworten. Geschichtlich betrachtet wurden uns Frauen es regelrecht ausgetrieben, etwa durch die Hexenverbrennungen, unser Schöpfertum und damit diesen Anteil unserer Weiblichkeit zu leben. Die Zahl 6 wurde dem Teufel zugewiesen, obwohl diese Zahl das Gleichgewicht zwischen weiblich und männlich symbolisiert: und damit auch den Grund für diesen Geschlechterkampf auflösen würde. Uns fehlen die Vorbilder für die gelebte Weiblichkeit und wir kennen hingegen nur allzu viele Beispiele für die Männlichkeit.

Rhythmus, Zyklen und Verbundenheit sind grundlegende Schlagwörter für die Weiblichkeit. Umso mehr wir uns nach diesen Werten orientieren und diese verinnerlichen, desto mehr befinden wir uns in unserer Weiblichkeit. Dennoch benötigen wir noch diese Prise der Männlichkeit, des Fokus und der Orientierung, damit wir unseren Ausdruck im Außen finden.


Ein wunderschönes Beispiel für Weiblichkeit ist die Gottesmutter Maria. Sie wusste schon seit ihrer Schwangerschaft, welches Schicksal Jesus Christus ereilen wird, trotzdem hat dieses Wissen ihre Liebe in keinster Weise geschmälert. Sie hat ihn voller Hingabe geliebt und ihn auf seinem Weg mit ihrem ganzen Mutterherz unterstützt. Wir Frauen können Herausforderungen mit offenem Herzen und tiefer Demut begegnen und trotzdem unsere Liebe leben. Für mich ist das die große Tugend unserer Weiblichkeit, dass wir dieses Vermögen besitzen.


Wenn Du auch noch mehr in den Raum der Weiblichkeit eintauchen möchtest, dann lade ich Dich zu meinem nächsten Frauenkreis am 17.10.2025 um 19:30 Uhr im Kids&Co in Maria Enzersdorf ein, oder buche Dir auch gerne einen Termin bei mir.

Bis bald, Deine Astrid -


Die Alltags Alchemistin

 
 
 

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